[721] Rhodus, Insel an der Gränze des ägeischen u. mittelländ. Meeres, 2 St. von der asiat. Küste, die größte der Sporaden, 31 QM. groß, in der Mitte von einem reichbewaldeten Gebirge durchzogen, ist fruchtbar an Südfrüchten, Wein, Oel, Getreide, besser angebaut als die meisten türk. Inseln, hat 22000 E., bildet mit 8 andern Inseln das Ejalet Dschesair. Die Hauptstadt R. hat 2 Häfen, ist befestigt, abendländisch gebaut [721] (aus den Zeiten der Johanniter) u. zählt 10000 E., von denen über die Hälfte Türken sind. R. wurde in alter Zeit von Dorern colonisirt, erlangte erst nach dem peloponnes. Kriege einige Bedeutung, wurde aber nach Alexanders des Gr. Tode eine mächtige und blühende Republik. Es war eine starke Seemacht, ein Mittelpunkt für Wissenschaft und Kunst, unterstützte Rom gegen Macedonien u. Syrien, wurde aber von dieser Republik nach der Besiegung des Perseus in seiner weitern Entwicklung gehindert u. seines Gebiets auf dem Festlande beraubt. R. behielt bis Vespasian eine Art Unabhängigkeit, fiel 651 n. Chr. in die Hände der Moslemin, wurde 1309 von den Johannitern erobert, die es bis 1522 behaupteten. Aus der Zeit der alten Blüte stammt das rhodische Seerecht (lex Rhodia), dessen Bestimmungen auch die Römer annahmen, wodurch sie in das mittelalterliche ital. Seerecht und sofort theilweise in das neue übergingen.