Spenser

[281] Spenser oder Spencer, Edmund, ausgezeichneter engl. Dichter, geb. um 1553 zu London, ersang sich die Stelle eines Sekretärs des Statthalters von Irland, wohin er 1580 kam, kaufte sich 1586 eine große Besitzung in der Grafschaft Kork, besang sich selber als einen friedlichen arkadischen Schäfer, arbeitete aber nebenbei einen raffinirten Plan zur völligen Unterjochung der Irländer aus (view of the state of Ireland), entkam 1598 mit knapper Noth den Händen [281] der Aufständischen nach England, st. schon im Jänner 1599 u. wurde in der Westminsterabtei neben Chaucer (s. d.) begraben. S. dichtete vielbelobte Hymnen. Sonette, Schäfereien, bahnbrechend aber wurde er im Heldengedicht. Er schilderte in den 12 Eklogen von »des Schäfers Kalender« (the sepherds calendar 1576) ländliche Naturscenen in einem theilweise sehr gelungenen naiven Tone, sein Hauptwerk aber ist »die Feenkönigin« (fairy queen), ein allegorisches Rittergedicht in 6 Gesängen mit regelmäßigem Plane, feierlichem Tone, lebhafter Handlung, viel Moral und etwas rauhen Stanzen. Works von Hughes, London 1715, neuestens von Mitford (1852) und Routledge (1853).

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 281-282.
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