Triest

[518] Triest, ital. Trieste, reichsunmittelbare Stadt Oesterreichs am Triester Busen des adriat. Meeres, mit 80000 E., geräumigem, durch mehre Forts geschützten Hafen, Hauptplatz des levantin. Handels, Sitz des österr. Lloyd (s. Lloyd, österr.). Schiffswerfte, Fabrikation von Seife, Seide, Wachs, Weinbau. – T., ein alter Ort der Istrier, erhielt als röm. Kolonie den Namen Tergeste, wurde im 6. Jahrh. Bischofssitz (das Bisthum zählt mit der Diöcese Capodistria vereinigt gegenwärtig 235000 Seelen), kam 1202 unter venetian., 1382 unter österr. Herrschaft, begann 1719 von Karl VI. zum Freihafen erklärt aufzublühen und hob sich durch Maria Theresia begünstigt rasch zu einer großen Handelsstadt. 1809 wurde es an Frankreich abgetreten und sank zu einer Stadt von 19000 E. herab; 1818 wurde es dem deutschen Bunde einverleibt, am 2. Okt. 1849 mit einem Gebiete von 1,7 QM. zur reichsunmittelbaren Stadt erhoben; in Bälde wird es durch die Eisenbahn mit Wien und folglich auch mit der Nord- und Ostsee verbunden sein.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1857, Band 5, S. 518.
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