[708] Dekatieren der Wollstoffe, Dämpfverfahren, bei dem die auf einem durchlochten Eisen- oder Kupferzylinder aufgerollten und mit Packtuch umhüllten Wollstücke der Wirkung des trockenen Dampfes von 1/2–21/2 Atmosphären Ueberdruck so lange ausgesetzt werden, bis das Zeug davon völlig durchdrungen ist (Dampfkrumpen). Nach diesem ersten Dämpfen läßt man die Stücke erkalten, rollt sie dann auf einen andern Zylinder unter Spannung glatt auf und dämpft nochmals in gleicher Weise. Bei diesem zweiten Dämpfen kommen diejenigen Teile des Stückes, die das erstemal am weitesten von der Mitte (wo die Hitze am größten) entfernt waren, derselben am nächsten, und so wird die Wirkung des Dämpfens gleichmäßiger [1]. In der Tuchfabrikation zum Mildern allzu starken Glanzes (Glanzkrumpen) angewendet; s. Tuchfabrikation.
Literatur: [1] Knecht, Rawson und Löwenthal, Handbuch der Färberei der Spinnfasern, Berlin 1895, S. 213.
Maxim. Kraft.