Festpunkte und Anhaltepunkte [1]

[737] Festpunkte und Anhaltepunkte in der Grube sind dauernd bezeichnete mit Messungen in Verbindung stehende feste Punkte, die zum Anbinden neuer Messungen an die alten dienen können.

Es sind meist die Ecken von Polygonzügen; sie dienen zum Anhalten der Kompaßschnüre, zum Aufhängen von Loten bei Theodolitzügen, auch zum Anhängen von Nivellierlatten, entstehen durch Einschlagen kräftiger Nägel oder besonderer Lothäkchen oder Krampen an geeigneter Stelle in das Gezimmer oder, wo kein solches vorhanden ist, in vorher eingelaufene Dübel. Bei Eiseneinbau bohrt man an dünner Stelle, etwa im Schienenfuß, ein enges Loch zum Durchziehen der Lotschnur. Auch Sohlennägel werden verwendet. Die Festpunkte werden durch Ringe oder sonstige Zeichen mit fortlaufender Nummer in leicht sichtbarem Kalkstrich bezeichnet. Oder es werden besondere Stufen geschlagen, d.h. Metallplättchen mit Datum und Punktnummer nahe am Festpunkte angebracht. Besonders geformte verschiedene Markscheiderzeichen sind kaum noch im Gebrauche.

Den Gegensatz zu den festen Punkten bilden die verlorenen Punkte, die nur vorübergehend während einer Messung bezeichnet sind, entweder bei Kompaßmessung durch Pfriemen oder Schrauben oder bei Theodolitzügen bei der Freiberger Aufstellung, wo auf Stativen oder Spreizen mit Halteschrauben oder Aufstellungsarmen, mit der Messung fortschreitend, der Theodolit mit den Zieltafeln ausgewechselt wird (s. Grubenmessungen).

Haußmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 737.
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