Fleckschiefer

[82] Fleckschiefer, Tonschiefer und Phyllite, die in einer scheinbar gleichartigen Grundmasse Flecke und Knoten von verschiedener Form zeigen. Je nachdem diese die Form von Büscheln oder Aehren zeigt, hat man die Fleckschiefer auch als Garben- oder Fruchtschiefer bezeichnet.

Die Flecke und Knoten sind Anhäufungen von einzelnen Gemengteilen der Schiefer, so z.B. von Hornblende, Biotit, Chlorit Eisenerz. Die Fleckschiefer scheinen aus Phylliten hervorgegangen zu sein, da, wo diese mächtigere Granitmassive umhüllen. Demnach darf man sie als kontaktmetamorphische Veränderungen auffassen. In viel höherem Maße gilt dies von den sogenannten Knotenschiefern, die durch Einwirkung des granitischen Magmas auf die umhüllenden Tonschiefer entstanden sind. Die Knoten sind kleine, hirsekorngroße dunklere Fleckchen, die durch Anhäufung der färbenden Masse der Tonschiefer gebildet werden, also durch Eisenerz, kohlige Substanzen, Glimmer. Der Knotentonschiefer stellt den geringsten Grad der Umwandlung durch den Granit dar. Je mehr man sich diesem in der Schieferhülle nähert, treten in dem Knotentonschiefer in der Regel Andalusit oder Chiastolith in den Knoten auf, und dieses Stadium der Umwandlung wird Chiastolithschiefer genannt. Noch weiter gegen den Granit werden die Schiefer feinkristallin und reich an hellem Glimmer, auch wohl an Biotit; daneben enthalten sie noch Quarz. Weiter werden die Knoten weniger scharf und das Eisenerz geht in eine undurchsichtige schwarze Masse über. Diese Art bezeichnet man als Knotenglimmerschiefer. Als höchstes Stadium der Umwandlung der Tonschiefer stellt sich unmittelbar am Granit der Hornfels ein. Die Schieferung ist hierbei ganz verloren gegangen. Die Hornfelse sind spröde, sehr harte, dichte oder sehr feinkörnige, schwarze oder graue, auch wohl violette Gesteine. Sie bestehen aus Quarz, Eisenglanz oder Magnetit nebst zahlreichem Andalusit, Biotit, Turmalin u.s.w. Cornubianit ist ein aus Andalusit und Glimmer bestehender Hornfels. – Eine besondere technische Bedeutung wohnt den Fleck- und Knotenschiefern nicht inne. Sie werden häufig zur Straßenbeschotterung verwendet.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 82.
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