Lohsesche Träger

[197] Lohsesche Träger. Diesem an den zwei Elbebrücken der Venloo–Hamburger Bahn nächst Hamburg und Hamburg und bei der neuen Brücke in Hamburg zur Anwendung gelangten Trägersystem liegt die Kombination eines steifen Bogens mit einer steifen Zuggurtung zugrunde, welche derart verbunden sind, daß sich die Horizontalkräfte aufheben und die Pfeiler nur lotrecht belastet werden.

Es entsteht auf diese Weise ein Linsenträger, dessen Gurte so steif als Gitterträger konstruiert sind, daß eine Ausfachung entfallen kann und nur Vertikalstäbe zur Uebertragung der Lasten notwendig werden. Das in nebenstehender Figur dargestellte System ist mehrfach (bei n Fachweiten des Trägers n fach) statisch unbestimmt. Eine etwas größere statische Bestimmtheit würde sich ergeben, wenn die Zug- und Druckgurte beiderseits nur in einem Knotenpunkte aneinander geschlossen werden.


Literatur: Heinzerling, Die Brücken in Eisen, Leipzig 1870, S. 490; Mehrtens, Der deutsche Brückenbau im XIX. Jahrhundert, Berlin 1900, S. 27, 29.

Melan.

Lohsesche Träger
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 197.
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