Heliotropin [2]

[293] Heliotropin oder Piperonal (C6H3O2CH2COH) findet von allen synthetischen Riechstoffen am meisten Verwendung. Es hat den großen Vorzug, daß seine Lösung und die damit gearbeiteten Waren nicht braun werden.

Es bildet farblose, prismatische, kleine, bei 35–36° C schmelzende Kristalle, die einen angenehmen Geruch nach Heliotrop zeigen. Es schmilzt bei ungefähr 40° C und verflüchtigt sich bei höherer Temperatur, ohne einen Rückstand zu hinterlassen. Es ist löslich in Alkohol und Aether, sehr wenig löslich in kaltem Wasser, leichter in siedendem. Aus heißem Wasser kann es in zollangen Kristallen erhalten werden. Unter Einfluß von Wärme und Licht wird es unansehnlich, ballt sich zu Klumpen zusammen und nimmt unter ganz ungünstigen Umständen sogar eine braune Farbe an. Dann ist die Ware vollständig zersetzt und unbrauchbar. Es ist deshalb im Sommer an einem möglichst kühlen Orte aufzubewahren. Schon eine Temperatur von 35° C wirkt nachteilig auf das Parfüm ein. Ist es einmal geschmolzen, ist es vollständig wertlos. – Als Ausgangspunkt zur Darstellung des Heliotropins diente früher der Pfeffer; heute wird es aus Safrol, das durch Oxydation mit Chromsäure und Schwefelsäure in Piperonal und Piperonylsäure übergeführt wird, dargestellt [1].


Literatur: [1] Deite, Handbuch der Seifenfabrikation, 3. Aufl., Bd. 2, S. 114, Berlin 1912; Seifenfabrikant 1914, S. 496.

Deite.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 293.
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