Alba [2]

[258] Alba (lat., von albus, »weiß«, Albe), ein bis zu den Füßen reichendes, um die Hüften gegürtetes Ärmelgewand von weißer Leinwand, das, eine Nachbildung der römischen Tunika, seit Einführung des Christentums als Staatsreligion das Amtskleid der Geistlichen wurde und sich in Form und Schnitt durch das ganze Mittelalter unverändert erhielt (s. Abbildung).

Geistlicher in der Alba.
Geistlicher in der Alba.

In der griechischen Kirche wird es durch das seidene, meist farbige Sticharion vertreten. Die anglikanische Kirche hat die A. beibehalten, die lutherische hier und da beim Abendmahl. Weil die Täuflinge in der alten Kirche ebenfalls ein weißes Gewand (Taufhemd oder Wasserhemd) mit Beziehung auf Offenb. Joh. 6, 11 trugen, heißt der alte Taufsonntag (Sonntag nach Ostern) Dominica in albis, der weiße Sonntag. Auch zum Krönungsgewande der deutschen Kaiser gehörte eine seidene A., wie sie noch jetzt unter den Krönungsinsignien in der Schatzkammer der Hofburg zu Wien aufbewahrt wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 258.
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