[50] Atmomēter (griech., Atmidometer, Evaporometer, Verdunstungsmesser), Instrument zum Messen der Größe der Verdunstung. Man kann die Verdunstung durch die Verminderung des Volumens oder durch den Gewichtsverlust des der Verdunstung ausgesetzten Wassers bestimmen. Die A. der ersten Klasse (Mühry, Prestel, Lamont, Piche und Morgenstern) versagen bei Frostwetter. Das A. von Wild (s. Abbildung), das die Verdunstung mittels Wägung bestimmt, besteht aus einer der Briefwage ähnlichen Vorrichtung A, deren Zeiger D auf dem Nullstrich der Skala steht, wenn man das leere Schälchen C auf den Stift B setzt. Bei der Beobachtung wird die Schale C mit Wasser gefüllt, der Stand des Zeigers D am Gradbogen G notiert und nach Verlauf der Beobachtungsperiode (24 Stunden) die neue Lage des Zeigers bestimmt. Die Differenz der beiden Ablesungen gibt je nach der Natur der Teilung entweder das Gewicht des verdunsteten Wassers oder seine Höhe in Millimetern an. Die ganze Wägevorrichtung ist in einem Kästchen E eingeschlossen, in dessen unterm Fach ein Schälchen mit Chlorcalcium F aufgestellt ist, um die Luft im Innern desselben trocken zu halten. Die bisher angestellten Verdunstungsbeobachtungen geben wegen des Einflusses, den die Temperatur und die Luftbewegung ausüben, die Verhältnisse der Verdunstung, wie sie in der Natur stattfindet, ungenügend wieder, und zwar meist zu groß. Da die Verdampfungsgeschwindigkeit dem Temperaturunterschiede zwischen dem trocknen und feuchten Thermometer eines Psychrometers proportional ist, konnte Ule 1895 das Psychrometer als A. vorschlagen.