[376] Barea (amharisch, »Sklaven«), kleiner Volksstamm im nördlichen Abessinien, am Oberlauf des Chor Baraka, etwa 20,000 Seelen stark. Sie sind Reste einer Urbevölkerung, die von den Geezvölkern (Abessiniern) nordwärts gedrängt wurde, haben eine markierte, oft adlerartig gebogene Nase, großen Mund, schmale Lippen, gelb bis schwarz nuancierte Hautfarbe und weiches, bisweilen aus Rote streifendes Haar. Ihre Religion ist ein gleichgültiger Deismus, doch macht der Islam unter ihnen bedeutende Fortschritte. Großen Einfluß haben die Alfai oder Regenmacher, deren Amt erblich ist. Die Beschneidung ist von alters her üblich. Der Hauptmarkt Mogelo liegt im Tal Amida gegen 800 m hoch. Ihre Sprache (Grammatik von Reinisch, Wien 1874) zeigt viele Anklänge an die hamitischen Sprachen, die aber nur auf Entlehnung beruhen. Vgl. Munzinger, Ostafrikanische Studien (Schaffh. 1864). Über ihre Stellung im Kreis der verwandten Sprachen s. Afrikanische Sprachen.