[810] Bhûta (eigentlich »das Gewordene«), ind. Bezeichnung insonderheit von den unkultivierten Völkern Südindiens verehrter Geister, die sowohl Naturgeister (Berg-, Tiefen-, Wassergeister etc.) als Geister verstorbener Menschen sind. Die Götzenbilder haben die Gestalt eines Schweines, Hahnes oder Menschen in seltsamer Kleidung mit großem Schwert. Auch Eber, Büffel, Tiger, also Tiere, die den Saaten gefährlich sind, finden sich in den Bhûtentempeln. Opfer sind graue Schweine, schwarze Ziegenböcke und schwarze Hühner. Der Kultus besteht in wilden Tänzen unter Trommelschall, Schellengeklirr und Schwerterrasseln, bis der Priester im Zustande der Besessenheit Orakel erteilt, ähnlich wie beim nordasiatischen Schamanismus.