[9] Bizzozzēro, Giulio, Mediziner, geb. 20. März 1846 in Varese (Lombardei), gest. 8. April 1901 in Turin, studierte in Pavia, Zürich und Berlin, wurde 1868 supplierender Professor in Pavia und 1872 Professor der allgemeinen Pathologie in Turin. Er arbeitete über das Bindegewebe, das Knochenmark, die Struktur der Lymphdrüsen, über die Entwickelung der roten Blutkörperchen, über die Veränderungen des Blutes nach Hämorrhagien, über die schlauchförmigen Drüsen des Darms etc. und erfand das Chromocytometer. Auch entdeckte er ein drittes morphologisches Element im Blute, die Blutplättchen, und durch forschte deren Bedeutung (Blutplättchenthrombose). Sein besonderes Feld war die mikroskopische Anatomie und sein Bestreben bei allen Arbeiten, die normalen Verhältnisse zugleich mit den krankhaften Störungen ins Auge zu fassen. Er schrieb ein Handbuch der klinischen Mikroskopie, das sechs Auflagen erlebte und vielfach übersetzt wurde (deutsch von Bernheimer, 2. Aufl., Erlang. 1887), und gründete das »Archivio per le scienze mediche«.