[373] Breitenfeld, Dorf und Rittergut, 6 km nördlich von Leipzig, merkwürdig durch zwei Schlachten im Dreißigjährigen Krieg.
Am 17. Sept. 1631 traf der kaiserliche Feldherr Tilly, 40,000 Mann stark, zwischen B. und Seehausen mit dem vereinigten schwedisch-sächsischen Heer, das, 47,000 Mann stark, vom König Gustav Adolf angeführt wurde, zusammen. Ein anfangs glücklicher Reiterangriff Pappenheims wurde durch Banér zurückgeschlagen, der linke sächsische Flügel aber durch die Kaiserlichen geworfen. Als diese darauf die Sachsen verfolgten, fiel Gustav Adolf mit dem rechten schwedischen Flügel den Kaiserlichen in die Flanke und zersprengte mit seinen ostgotischen, mit Musketierabteilungen untermischten Reitern die kaiserlichen Fußtruppen. Trotz aller Anstrengungen des zweifach verwundeten Tilly war am Abend die kaiserliche Armee aufgelöst, und er selbst gelangte am andern Morgen mit nur 600 Mann nach Halle. Tilly hatte 12,000 Mann, 26 Kanonen, alles Gepäck und 90 Fahnen verloren. Am 7. Sept. 1831 wurde von dem Besitzer des Gutes auf dem Schlachtfeld ein Denkstein errichtet. Vgl. Opitz, Die Schlacht bei B. am 17. Sept. 1631 (Leipz. 1892). Die zweite Schlacht, 2. Nov. 1642, nicht minder blutig als die erste, war von geringerer Bedeutung. Torstensson, der Leipzig belagern wollte, sah sich von dem sächsisch-kaiserlichen Heer unter Erzherzog Leopold und Piccolomini bedroht und zog sich nach B. zurück; nach hartnäckigem Widerstande des feindlichen Fußvolkes siegten die Schweden durch ihre Reiterei, welche die feindliche siegreich zurückwarf. Sie verloren 4000 Tote und Verwundete,[373] die verbündete kaiserliche und sächsische Armee 15,000 Tote und Verwundete, 5000 Gefangene, 46 Kanonen, 191 Feldzeichen und alles Gepäck. Der Sieg führte die Eroberung Leipzigs und die Besetzung Sachsens durch die Schweden herbei.