Bretten

[404] Bretten, Amtsstadt im bad. Kreis Karlsruhe, am Saalbach, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Bruchsal-B. und andrer Linien, 184 m ü. M., hat eine[404] evangelische und eine kath. Kirche, Synagoge, Denkmäler Melanchthons, des Kurfürsten Friedrich II. von der Pfalz und des Großherzogs Friedrich von Baden, höhere Bürgerschule, Amtsgericht, Bezirksforstei, Maschinen-, Blechwaren- und Lampenfabrikation, mechanische Werkstätten, Zichoriendarre, Korkschneiderei, Sägemühlen, Viehhandel und (1900) 4781 meist evang. Einwohner. – B. ist Geburtsort Melanchthons, dessen Geburtshaus am Markte, durch eine Inschrift kenntlich gemacht, jetzt Eigentum der 1861 zur Unterstützung armer Studenten gegründeten Melanchthon-Stiftung ist. B. kommt urkundlich schon im 8. Jahrh. als Bredaheim im Enzgau vor. Es gehörte zunächst als Lehen des Bistums Metz den Grafen von Eberstein und seit 1339 bis in die neueste Zeit zur Pfalz. 1689 wurde die Stadt von den Franzosen niedergebrannt; 1803 kam sie an Baden. Vgl. Wörner, Die Zerstörung der Stadt B. (Karlsr. 1889).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 404-405.
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