[497] Brunet de Presle (spr. bríinä d' prǟl'), Charles Marie Wladimir, franz. Hellenist, geb. 10. Nov. 1809 in Paris, gest. daselbst 14. Sept. 1875, widmete sich dem Studium der alten Sprachen, machte dann aber besonders das Neugriechische zum Gegenstand seiner Forschung und veröffentlichte bereits 1828 in dieser Sprache eine Übersetzung der »Maximes« von Larochefoucauld. Seine Schrift »Recherches sur les établissements des Grecsen Sicile« (gedruckt 1845) verschaffte ihm 1842 von der Akademie der Inschriften einen Preis, sein »Examen critique de la succession des dynasties égyptiennes« (1850) eine ehrenvolle Erwähnung. Nach dem Tode Letronnes erhielt B. den Auftrag, die von diesem vorbereitete Herausgabe der griechischen Papyrusurkunden aus Ägypten mit E. Egger zu vollenden, die 1865 u. d. T.: »Les Papyrus grecs du musée du Louvre et de la bibliothèque impériale« erschienen. 1852 wurde er Mitglied des Instituts und nach dem Tode Hases (1864) Professor des Neugriechischen an der Schule der orientalischen Sprachen.
Herder-1854: Brunet [2] · Brunet [1]
Meyers-1905: Brunet