Carrér

[779] Carrér, Luigi, ital. Dichter, geb. 12. Febr. 1801 in Venedig, gest. daselbst 23. Dez. 1850, studierte in Padua die Rechte, wandte sich aber bald ausschließlich der schönen Literatur zu. Seine ersten Dichtungen gehörten der romantischen Richtung an; dann beschäftigte er sich namentlich mit Schiller. Unbemittelt, mußte er sich seinen Lebensunterhalt als Lehrer und Korrektor verdienen. Nachdem er sich einige Jahre ohne bedeutenden Erfolg als Improvisator versucht hatte, wurde er 1830 Professor der Philosophie zu Padua und gab hier seine »Poesie« (Padua 1832) heraus, die seinen Ruf begründeten. Von 1833–42 redigierte er die literarische Zeitschrift »II Gondoliere« zu Venedig und ließ dort seine »Prose e poesie« (1837, 4 Bde.), seine poetische Biographie von sieben Venezianerinnen: »L'anello di sette gemme« (1838), und seine »Apologbi« (1841) erscheinen. 1844 wurde er Professor der Literatur an der technischen Schule zu Venedig und etwas später Direktor des Museo Correr. C. gehört zu den besten neuern italienischen Dichtern. Er hat sich mit Glück besonders im Idyll und in der Ballade versucht und große Sorgfalt auf die Korrektheit und Eleganz der Form verwendet. C. war auch ein fleißiger und verdienstvoller Literarhistoriker, dem man eine Reihe Ausgaben älterer italienischer Dichter und schätzbare »Saggi sulla vita e sull e opere di C. Goldoni« (Vened. 1824, 3 Bde.) verdankt. Mit Federici gab er das »Dizionario di conversazione e letteratura« (Vened. 1837–40) heraus. Vgl. Bianchini, Luigi C. fra lettere ad amici (Verona 1900); Santorio, Luigi C., I; La vita (Rom 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 779.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika