Casuarīna

[808] Casuarīna Rumph (Keulenbaum), einzige Gattung der Kasuarinazeen, mit etwa 20 größtenteils australischen Arten, auch auf den Sundainseln, Neukaledonien, auf den Maskarenen etc. Bäume oder Sträucher von der Tracht der Schachtelhalme mit quirliger Verzweigung, meist quirlig angeordneten, schuppenartigen, zu einer Scheide vereinigten Blättern, männlichen Blüten in kätzchenartigen Ähren, weiblichen in kurzen Köpfchen. Die Kasuarinen bilden große Wälder und liefern ein sehr hartes rotes Holz (Rind-, Ochsenfleischholz). Das Holz von C. suberosa Willd. dient wegen seiner Leichtigkeit zum Dachdecken und wird auch wegen seiner Zähigkeit und Dauerhaftigkeit sehr geschätzt. C. equisetifolia Forst. (Sumpfeiche, s. Abbildung), mit 15–20 m hohem und 60–70 cm dickem Stamm, auf den Südseeinseln, dem Indischen Archipel, auf Réunion, in Indien und Ostafrika, hat eine adstringierend wirkende Rinde (Filaorinde), die als Arzneimittel, zum Gerben und Färben benutzt wird. Das harte, schwere, auch in Wasser dauerhafte Holz (Eisenholz) ist schwer zu spalten und zu schneiden. Die Fidschiinsulaner, die alle andern Speisen mit den Fingern zum Munde führten, bedienten sich bei ihren kannibalischen Mahlzeiten besonderer Gabeln aus Kasuarinenholz, und diese Gabeln, die oft eigne und obszöne Namen führten, erbten von Generation zu Generation. Auch andre Arten liefern Nutzholz.

Casuarina equisetifolia. a) Zweig mit männlichen Blüten und Früchten, b) Stück des männlichen Blütenstandes, c) weiblicher Blütenstand, d) Zweigstück.
Casuarina equisetifolia. a) Zweig mit männlichen Blüten und Früchten, b) Stück des männlichen Blütenstandes, c) weiblicher Blütenstand, d) Zweigstück.

Von manchen Arten benutzt man die Zweige als Viehfutter, auch pflanzt man sie zur Bindung des Flugsandes an.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 808.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika