Cellarĭus [2]

[832] Cellarĭus (eigentlich Keller), Christoph, Gelehrter und Schulmann, geb. 22. Nov. 1638 in Schmalkalden, gest. 4. Juni 1707 in Halle, studierte 1656–1663 in Jena und Gießen und ward 1667 Lehrer am Gymnasium zu Weißenfels, 1673 Rektor zu Weimar, 1676 zu Zeitz, 1688 zu Merseburg, 1693 Professor der Geschichte und Beredsamkeit an der neugegründeten Universität in Halle. C. hat nicht bloß durch seine Lehrtätigkeit, sondern auch durch seine zahlreichen Ausgaben lateinischer Schriftsteller und seine Lehrbücher viel zur Hebung der klassischen Studien beigetragen. Von letztern nennen wir: »Antibarbarus latinus s. de latinitate mediae et infimae aetatis« (Zeitz 1677, zuletzt Celle 1765) und »Orthographia latina« (Halle 1700, zuletzt Altenb. 1768). Besonders hat C. das Studium der Geschichte und Geographie neu belebt, namentlich durch die oft wiederholten Kompendien »Historia antiqua« (Zeitz 1685), »Historia medii aevi« (das. 1688), »Historia nova« (Halle 1696), »Geographia antiqua« (Zeitz 1686) und »Geographia nova« (das. 1687) sowie durch die sorgfältige »Notitia orbis antiqui« (Leipz. 1701–1706, 2 Bde.; zuletzt das. 1773). Seine »Dissertationes academicae« gab Walch heraus (mit Biographie, Leipz. 1712). Vgl. Keil, De Chr. Cellarii vita et studiis (Programm, Halle 1875).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 832.
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