Chasot

[896] Chasot (spr. schasō), Isaak Franz Egmont, Graf von, geb. 18. Febr. 1716 zu Caen in der Normandie, gest. 24. Aug. 1797 in Lübeck, stand in einem französischen Infanterieregiment 1734 am Oberrhein, floh wegen eines Duells zur deutschen Armee und machte die Bekanntschaft des damaligen Kronprinzen, nachmaligen Königs Friedrich II. von Preußen, der ihn in preußische Dienste zog und Freundschaft mit ihm schloß. Bei Hohenfriedeberg zeichnete er sich als Major der Bayreuth-Dragoner aus, verscherzte die Gunst des Königs, ward 1752 entlassen, aber doch auf Friedrichs II. Empfehlung noch Kommandant von Lübeck. – Sein zweiter Sohn, Graf Ludwig August Friedrich Adolf von C., geb. 10. Okt. 1763, gest. 13. Jan. 1813 in Pskow, trat 1780 ins Heer, ward 1804 Flügeladjutant Friedrich Wilhelms III. und nahm am Krieg 1807 teil. Als Schill 1809 sein Regiment wegführte, war C. Kommandant von Berlin und erhielt infolge jenes Vorfalls den Abschied. 1812 ging er nach Rußland, wo er die russisch-deutsche Legion bildete. Vgl. v. Schlözer, Chasot. Zur Geschichte Friedrichs d. Gr. und seiner Zeit (Berl. 1856); Gaedertz, Friedrich d. Gr. und General C. (Brem. 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 896.
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