Cigŏli

[151] Cigŏli (spr. tschi-), eigentlich Lodovico Cardi, ital. Maler und Architekt, geb. 1559 in Cigoli bei Florenz, gest. 1613 in Rom, war A. Alloris und S. Titis Schüler, bildete sich auch nach A. del Sarto, Correggio und Baroccio, wahrte sich dabei aber seinen eignen Stil, dessen Hauptvorzüge treffliches Kolorit und inniger Ausdruck sind. Die Großherzöge von Toskana, Ferdinand I. und Cosimo II., waren seine Gönner, und Papst Paul V. berief ihn nach Rom, wo er kurz vor seinem Tode vom Großmeister des Malteserordens zum Ritter ernannt wurde. Die bedeutendsten seiner Gemälde sind: die Geschichte des geheilten Lahmen, in der St. Peterskirche; die Marter des heil. Stephan, in den Uffizien zu Florenz; der alte Tobias, der den Engel beschenken will, in der Eremitage von St. Petersburg. Auch als Architekt, zu dem ihn Buontalenti gebildet, hat sich C. hervorgetan; er vollendete den Palast Pitti in Florenz, baute die Loggia der Tornequinci, das Portal des Klosters Santa Felicita, den schönen Hof des Palastes Strozzi und den Palast Rinuccini. Auch hat er einen Traktat über die fünf Säulenordnungen geschrieben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 151.
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