Czacki

[397] Czacki (spr. tschatzki), Tadeusz, Graf, poln. Schriftsteller, geb. 28. Aug. 1765 zu Poryck in Wolhynien, gest. 8. Febr. 1813 in Dubno, erhielt 1785 von König Stanislaus August den Auftrag, das geheime Kronarchiv zu ordnen, wurde ein eifriger Anhänger der Konstitution vom 3. Mai 1791 und ließ sich nach der zweiten Teilung Polens als Professor zu Krakau nieder. Dem Kaiser Alexander I. legte er einen Plan vor, den Schulunterricht in den altpolnischen Provinzen zu heben, und erwirkte die Gründung eines Gymnasiums zu Kremenez, dessen Direktor er wurde. Wegen seines Eifers, in der Jugend Liebe zum polnischen Volkstum zu wecken, vom russischen Gouvernement angeklagt, rechtfertigte er sich 1807 in Petersburg so glänzend, daß ihn der Kaiser zum Stellvertreter des Fürsten Czartoryski, des Kurators des öffentlichen Unterrichts in den westlichen Gouvernements, ernannte. Er gründete mit einem Opfer von 500,000 Talern mehrere Erziehungsanstalten. Sein Hauptwerk handelt von den polnischen und litauischen GesetzenO litewskich i polskich prawach«, Warschau 1800, 2 Bde.).

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 397.
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