Dauertypen

[542] Dauertypen (persistente Lebensformen), Pflanzen und Tiere, die einen sehr langen Zeitraum durchlebt haben, ohne auszusterben oder wesentlich ihre Organisation zu ändern. Sie kommen namentlich in den niedern Klassen der beiden Reiche vor, z. B. bei den Protozoen, Korallen, Mollusken etc., von denen viele lebende Gattungen bis zur Silurzeit zurückreichen, viel seltener unter den Wirbeltieren, von denen nur einige Fische, wie Polypterus, Lepidosteus u. a., sehr nahe Verwandte in alten Formationen besitzen. Unter den höhern Wirbeltieren kennt man keine D.; selbst die niedersten Sänger, wie Schnabel- und Beuteltiere. erscheinen ihren Vorfahren gegenüber stark verändert. Je weniger spezialisiert, d. h. an besondere Lebensbedingungen angepaßt ein Organismus ist, um so länger kann er sich veränderten Verhältnissen anpassen; stark spezialisierte Formen, wie z. B. die Dinosaurier, Flugeidechsen, sind leichter dem Aussterben ausgesetzt. Vgl. Huxley, Über persistente Lebenstypen (m den »Reden und Aufsätzen«; deutsch, Berl. 187)).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 542.
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