Deiker

[592] Deiker, 1) Johannes, Maler, geb. 27. Mai 1822 in Wetzlar, wo sein Vater Zeichenlehrer am Gymnasium und Maler war, gest. 22. Mai 1895 in Düsseldorf, begann seine Studien in Frankfurt a. M. bei I. Becker und widmete sich hauptsächlich der Porträtmalerei. Nach Wetzlar zurückgekehrt, gewann er die Gunst des Fürsten zu Solms-Braunfels, auf dessen Schloß an der Lahn er viele Jahre zubrachte. Hier wurde er durch die großen Wälder und Wildgehege veranlaßt, sich ausschließlich der Darstellung von Tieren und Jagdszenen zuzuwenden. 1868 ließ er sich in Düsseldorf nieder. Er behandelte das Leben der Hirsche, Rehe, Wildschweine und der andern jagdbaren Tiere des deutschen Waldes in anschaulicher Weise, oft in lebhaft bewegten Szenen.

2) Karl Friedrich, Bruder des vorigen, Maler, geb. 3. April 1836 in Wetzlar, gest. 19. März 1892 in Düsseldorf, wurde Schüler der Zeichenakademie in Hanau und begann unter Direktor Pélissier seine künstlerischen Studien, die er dann bei J. W. Schirmer in Karlsruhe fortsetzte. Seit 1864 lebte er in Düsseldorf. Er malte mit Vorliebe Hochwild und Wildschweine und schilderte gern Hirschkämpfe, fliehendes Hochwild, vom Jäger verfolgt, Sauhatzen u. dgl. Eine Sauhatz (1870) befindet sich im Museum zu Köln.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 592.
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