Delpīno

[620] Delpīno, Federico, Botaniker, geb. 27. Dez. 1833 zu Chiavari in Ligurien, studierte in Genua Mathematik, machte 1851 eine botanische Reise nach Konstantinopel und Odessa und trat dann in das Verwaltungsfach. Seit 1864 studierte er die Bestäubung der Blüten durch Tiere und widmete sich, als er von Parlatore in Florenz zum Assistenten ernannt wurde, vollständig der Botanik. 1871 wurde er Professor an der Forstakademie zu Vallombrosa, unternahm 1873 eine Erdumsegelung auf der Fregatte Garibaldi, kehrte aber schon 1874 von Brasilien nach Italien zurück. 1875 wurde er Professor der Botanik in Genua, 1894 in Neapel. Obwohl durch seine teleologische Auffassung der heute herrschenden Weltanschauung schroff gegenüberstehend, hat D. durch eine Fülle scharfsinniger Beobachtungen die biologische Kenntnis der Pflanzen und besonders der Blumen in hervorragendster Weise gefördert. Er schrieb: »Sugli apparecchi della fecondazione nelle diante antocarpee« (Flor. 1867); »Ulteriori osservazioni sulla dicogamia nel regno vegetale« (Mail. 1868–73, 2 Bde.); »Sulla darwiniana teoria della pangenesi« (Tur. 1869); »Teoria generale della fillotassi« (Genua 1883); »Funzione mirmecofila nel regno vegetale« (Bologna 1886–88, 2 Tle.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 620.
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