Duprez

[293] Duprez (spr. düprē), Gilbert Louis, Opernsänger (Tenor), geb. 6. Dez. 1806 in Paris, gest. 23. Sept. 1896 daselbst, ward auf dem dortigen Konservatorium und später im Musikinstitut Chorons ausgebildet, trat bereits 1825 im Odeontheater auf, machte aber noch später ausgedehnte Studien in Italien mit solchem Erfolg, daß er 1837 neben Ad. Nourrit an der Großen Oper zu Paris engagiert wurde, was Nourrits Rücktritt veranlaßte. Bis 1855 blieb er in dieser Stellung. Schon 1842–50 war er zugleich am Konservatorium als Gesauglehrer wirksam gewesen, nun gründete er eine eigne Gesangschule, die bald durch die von ihm ausgebildeten Künstler zu hohem Ruf gelangte. Auch als Komponist hat sich D. versucht und Opern, ein Oratorium: »Le jugement dernier« (ausgeführt 1868), Messen, Lieder u.a. geschrieben. In hohem Ansehen steht seine Gesanglehre: »L'art du chant« (Par. 1846) und als Supplement zu derselben gehörige Übungen. Als Schriftsteller ist er aufgetreten mit seinen »Souvenirs d'un chanteur« (1880) und Poesien: »Récréations de mon grand âge« (1888, 2 Bde.) u.a. Vgl. Elwart, D. (1838). – Seine Tochter Caroline D., geb. 1832 in Florenz, gest. 17. April 1875 in Pau, seit 1856 mit dem Musiker van den Heuvel vermählt, trat 1850 in Paris als dramatische Sängerin auf und fand besonders seit 1852 in der Opéra-Comique großen Beifall. Später ging sie zum Théâtre-Lyrique, 1860 zur Großen Oper über.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 293.
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