Faber du Faur

[242] Faber du Faur, Otto von, Maler, geb. 3. Juni 1828 zu Ludwigsburg in Württemberg, gest. 10. Aug. 1901 in München, war der Sohn des durch sein Bild des Überganges über die Beresina und durch seine Zeichnungen aus dem Feldzug von 1812 (mit Text von Kausler, Leipz. 1897) bekannten Generals und Schlachtenmalers Christian Wilhelm v. F. (gest. 1857). Otto v. F. widmete sich bis 1867 dem Militärdienst, obwohl er sich schon seit 1851 in München unter Max v. Kotzebue und 1852 unter Yvon der Malerei befleißigt hatte. Durch den Feldzug von 1866, den er als württembergischer Rittmeister mitmachte, wurde er zur Darstellung des Kriegslebens so angeregt, daß er bald darauf ganz zur Malerei überging, die er zuerst in Stuttgart und später in München unter Pilotys Leitung betrieb. Seine Hauptbilder sind: die Lützowschen Jäger, die Rückkehr Napoleons aus Rußland, die Abreise des Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz von Prag nach der Schlacht am Weißen Berg (1874), die Übergabe der französischen Kavallerie bei Sedan (1877), die Attacke der Chasseurs d'Afrique bei Floing, Reiterporträt des deutschen Kronprinzen, Episode aus dem Kampf der Bayern in Bazeilles (1883), Episode aus der Attacke der 7. Kürassiere bei Rézonville (1886), Generalleutnant v. d. Tann bei Orléans (1888), das württembergische[242] Grenadierregiment Königin Olga im Gefecht am Park von Coeuilly 30. Nov. 1870 und der Angriff der Württemberger auf Champigny 2. Dez. 1870 (beide im königl. Museum zu Stuttgart). Für Hamburg führte er 1882 ein Panorama der Schlacht bei Wörth aus. In seiner letzten Zeit malte er meist Bilder aus dem Reiterleben der Araber in Marokko (Fantasia, Zug durch die Wüste, ermüdete Karawanenpferde, Überfall einer Stadt durch Beduinen) und aus den Kriegszügen Napoleons I. Seine malerische Behandlung war breit und flott und auf glänzend farbige Wirkung gerichtet, seine Darstellung lebendig.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 242-243.
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