Grützmacher

[471] Grützmacher, Friedrich, Violoncellist, geb. 1. März 1832 in Dessau als Sohn eines Musikers, gest. 23. Febr. 1903 in Dresden, machte seine Studien unter Karl Drechsler und Friedrich Schneider in Dessau, ging 1848 als Mitglied eines untergeordneten Orchesters nach Leipzig, wurde aber bereits 1849 Nachfolger Coßmanns als erster Cellist des Gewandhausorchesters und Lehrer am Konservatorium. 1860 vertauschte er diese Stellung mit der eines ersten Cellisten der Hofkapelle zu Dresden, wo er nach einigen Jahren zum Kammervirtuosen ernannt wurde. G. ist nicht nur als hervorragender Violoncellovirtuos, sondern auch als ausgezeichneter Lehrer allgemein anerkannt und hat auch die Celloliteratur um zahlreiche bekannte und instruktive Werke bereichert (Konzerte, Etüden, Solostücke, auch Kammermusikwerke). – Zu den Schülern Grützmachers zählten auch sein Bruder Leopold G., geb. 4. Sept. 1835 in Dessau, gest. 26. Febr. 1900 in Weimar, zuerst Mitglied des Leipziger Gewandhausorchesters, später erster Cellist der Hofkapelle in Meiningen, seit 1876 der Hofkapelle in Weimar, und dessen Sohn Friedrich, der zurzeit Lehrer seines Instruments am Konservatorium in Köln ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 8. Leipzig 1907, S. 471.
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