[709] Hampden (spr. hämmd'n), 1) John, engl. Politiker, geb. 1594 als Sprößling einer alten Familie aus Buckinghamshire, gest. 24. Juni 1643, studierte zu Oxford und bewirtschaftete dann sein Stammgut. Dem Unterhaus gehörte er seit 1621 an, schloß sich eng an Sir John Eliot (s. d.) an und gewann schon im dritten Parlament Karls I. innerhalb der Opposition größern Einfluß. Sein Ruhm knüpft sich an seine Weigerung, die verfassungswidrige Abgabe des sogen. Schiffsgeldes zu zahlen: wegen eines Betrages von 20 Schilling brachte er die Rechtsfrage vor den obersten Gerichtshof, wurde zwar 1638 verurteilt, gewann aber dadurch die höchste Popularität. Die Erzählung, daß er an der Ausführung eines Planes, mit Cromwell u. a. nach Amerika auszuwandern, durch die Regierung verhindert worden sei, ist unbegründet. Im Parlament von 1640 trat er an die Spitze der Opposition und gehörte zu den fünf Mitgliedern des Unterhauses, die 1642 vor dem Oberhaus des Hochverrats angeklagt wurden. Als der Kampf zwischen Parlament und König ausbrach, ward H. in den Sicherheitsausschuß gewählt und führte ein Regiment gegen die königlichen Truppen ins Feld. Bei Chalgrovefield, unweit Oxford, ward er in einem Reitertreffen 18. Juni 1643 tödlich verwundet. 1843 ward ihm dort ein Denkmal errichtet. Vgl. Nugent, Memorials of H. (Lond. 1831, 4. Aufl. 1856); Forster, Arrest of the fife members (das. 1860) und Sir John Eliot (2. Aufl. 1871); Venedey, John H. und die Lehre vom gesetzlichen Widerstand (3. Aufl., Duisburg 1865).