Helsingör

[158] Helsingör, See- und Handelsstadt auf der dän. Insel Seeland, Amt-Frederiksborg, Endpunkt der zwei Staatsbahnlinien Kopenhagen-H., an der schmälsten Stelle des Sundes, früher als Zollstelle wichtig, seit Aufhebung des Sundzolles aber weniger belebt, hat 2 Kirchen, ein im gotischen Stil gebautes Rathaus, einen stattlichen Bahnhof, ein Seebad. Schiffswerften (1000 Arbeiter), einigen Handel und (1901) 13,902 Einw. Der Hafen ist ca. 6 m tief und durch Bauten (1883–91) erweitert sowie seine Einfahrt verbreitert worden. Eine Dampffähre führt nach der gegenüberliegenden (4 km entfernten) schwedischen Stadt Helsingborg. 1901 liefen 759 Schiffe von 32,391 Reg.-Tons. ein; eingeführt wurden besonders Steinkohlen (36,819 Ton.), Manufakturwaren, Eisen- und Metallwaren. Die Handelsflotte zählte Ende 1903: 176 Schiffe mit 5429 T. H. ist der Sitz eines deutschen Konsuls. Die Stadt ist offen, jedoch geschützt durch die Festung Kronborg (s. d.). Schöne Aussicht von hier oder von dem unweit gelegenen Lustschloß Marienlyst (s. d.) auf den im Sommer stets mit Fahrzeugen bedeckten Sund und die gegenüberliegende Küste von Schweden mit den Felsen von Kullen. – Schon im frühen Mittelalter erwähnt, erhielt H. 1425 Stadtrechte, wurde mehrmals von den Hanseaten zerstört, auch 1658 bei der Belagerung Kronborgs durch die Schweden, die am 29. Okt. hier den Holländern ein unentschiedenes Seegefecht lieferten, hart mitgenommen. Beim Dorf Humlebäk, 7 km südlich, erfolgte 4. Aug. 1700 die Landung der Schweden unter Karl XII. Vgl. Rodenberg, Vier Wochen in H. (Berl. 1867).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 158.
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