Henriot

[175] Henriot (spr. ang-rĭo), François, franz. Revolutionär, geb. 1761 in Nanterre bei Paris, gest. 28. Juli 1794, kam jung nach Paris und lebte als Bedienter und in andern untergeordneten Stellungen, wurde aber wegen wiederholter Diebstähle eingekerkert. Anfang 1792 entlassen, kam er als patriotischer Totschläger, zumal bei den Septembermorden, empor und wurde Befehlshaber der Bürgergarde der Pariser Sektion Sansculotte. Interimistisch mit dem Oberbefehl über die Pariser Nationalgarde betraut, erzwang H. 2. Juni 1793 die Verhaftung der Girondisten. Hierauf zum Oberbefehlshaber der Nationalgarde ernannt, diente er als Scherge Robespierres, besonders zur Überwachung der massenhaften Hinrichtungen. Am 9. Thermidor rief er die Bürgergarde gegen den Konvent zu den Waffen, wurde aber von ihr im Stiche gelassen und floh nach dem Stadthaus. Hier wurde er durch Coffinhal in den Hof gestürzt und dann mit Robespierre hingerichtet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 175.
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