Henselt

[177] Henselt, Adolf (von), Klavierspieler und Komponist, geb. 12. Mai 1814 in Schwabach bei Nürnberg, gest. 10. Okt. 1889 in Warmbrunn (Schlesien), erhielt in München, wohin sein Vater übersiedelte, seinen ersten Musikunterricht, genoß dann ein Jahr lang (1831–32) den Unterricht Hummels in Weimar und widmete sich hierauf bis 1834 in Wien dem Kompositionsstudium unter Sechters Anleitung. Unabhängig von seinen Lehrern bildete er sich eine eigne Spielmanier aus, die der Liszts nicht unähnlich, aber mehr auf strenges Legato basiert war. Seine erste Konzertreise machte er 1836 nach Berlin, verheiratete sich 1837 in Breslau und nahm 1838 seinen bleibenden Wohnsitz in St. Petersburg, wo er zum Kammervirtuosen der Kaiserin und Musiklehrer der kaiserlichen Prinzen ernannt worden war. Seit 1858 war er Generalinspektor des Musikunterrichts in den kaiserlichen Erziehungsanstalten zu St. Petersburg und Moskau; bei seiner Ernennung zum kaiserlich russischen Staatsrat wurde er geadelt. Von seinen Kompositionen sind hervorzuheben: die effektvollen Konzertetüden (Op. 2 und 5), ein Klavierkonzert in F moll, ein Duo für Klavier und Horn, ein Klaviertrio, Konzertparaphrasen etc. Vgl. La Mara, Musikalische Studienköpfe, Bd. 3 (6. Aufl., Leipz. 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 177.
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