[338] Hillern, Wilhelmine von, Schriftstellerin, geb. 11. März 1836 in München als Tochter der Dramendichterin Charlotte Birch-Pfeiffer (s. d.), widmete sich der Bühne, debütierte 1853 mit gutem Erfolg auf dem Hoftheater zu Koburg, verheiratete sich 1857 mit dem Hof- und Kreisgerichtsdirektor v. Hillern in Freiburg i. Br. und trat seit 1865 als Schriftstellerin auf. Seit 1882 verwitwet, siedelte sie sich später in Oberammergau an. Außer einigen kleinern Bühnenstücken (»Guten Abend!«, 1873; »Ein Autographensammler«, 1874; »Die Augen der Liebe«, 1878) schrieb sie eine Reihe von Romanen, die mit ihrem Stoffreichtum und ihrer effektvollen Spannung derb und drastisch wirken und z. T. einen großen Leserkreis fanden. Es sind: »Doppelleben« (Berl. 1865, 2 Bde.; 2. Aufl. 1880); »Ein Arzt der Seele« (das. 1869, 4 Bde.; 4. Aufl. 1885); »Aus eigner Kraft« (Leipz. 1872, 3. Aufl. 1896); »Die Geyer-Wally« (Berl. 1873, 7. Aufl. 1901; dramatisiert 1880); »Höher als die Kirche« (das. 1876, 4. Aufl. 1896); »Und sie kommt doch«, Erzählung aus einem Alpenkloster des 13. Jahrhunderts (das. 1879, 5. Aufl. 1903); »Friedhofsblume« (das. 1883); »Am Kreuz, Passionsroman aus Oberammergau« (Stuttg. 1890, 2 Bde.); »'s Reis am Weg. Geschichte aus dem Isarwinkel« (das. 1897); »Ein alter Streit« (das. 1898); »Der Gewaltigste« (das. 1901); »Ein Sklave der Freiheit« (das. 1903). Auch ihre Tochter Hermine, geb. 1859 in Freiburg, seit 1887 Gattin des Malers Zeno Diemer (aus Oberammergau) in München, machte sich als Dichterin bekannt und veröffentlichte: »Jugendträume« (Stuttg. 1881), »Der Skalde«, episches Gedicht (Berl. 1882), »Um Eid und Ehr'«, Erzählungen aus alter Zeit (Stuttg. 1888) und das reich illustrierte und gut unterrichtende Werk »Oberammergau und seine Passionsspiele« (Münch. 1900).