Ichthyophthirĭus

[731] Ichthyophthirĭus, Gattung der holotrichen Infusorien, aus der zwei Arten parasitisch in der Oberhaut und den Kiemen von Süßwasserfischen leben. Der mit seinen Wimpern vollkommen bedeckte, in der Ruhelage eiförmige Körper kann eine Größe von 0,8 mm erreichen. Die Fortpflanzung geschieht durch Zweiteilung des Körpers oder durch Vielteilung, indem das Tier sich einkapselt und in 2,4,8 etc. bis mehrere hundert Stücke zerfällt, die dann frei im Wasser eine Zeitlang umherschwimmen, um sich später in die Haut eines Fisches einzunisten. Die durch den I. hervorgerufene Seuche verbreitet sich, der überaus schnellen Fortpflanzung entsprechend, sehr rasch. Die erkrankten Fische (Karpfen, Lachse, Weise, Hechte) sind an kleinen weißen Pusteln, später größern hellen Flecken und an einem dicken, den Körper überziehenden Schleim kenntlich. Die Haut löst sich allmählich[731] setzenweise ab, die Tiere nehmen kein Futter mehr und gehen oft massenhaft zugrunde. Kräftige Fische können durch einen mehrtägigen Aufenthalt in Kochsalzlösung oder in einem Wasser, dem Methylenblau zugesetzt ist, vom Parasiten befreit werden, indem dadurch zunächst die Selbstinfektion des Fisches mit den frei werdenden Embryonen des Parasiten verhindert wird.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 731-732.
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