[409] Kabiren, Götter eines samt dem Worte (»die Großen, Mächtigen«) von den Phönikern entlehnten Geheimkultes der Griechen, ursprünglich als hilfreiche Seegötter auf den Inseln Lemnos, Imbros und besonders Samothrake, dann auch in der Troas, in Thessalien uno Böotien verehrt, ursprünglich wohl in der Zweiheit: ein älterer, nachmals mit Hephästos (s. d.) oder (in Böotien) mit Dionysos (s. d.) identifiziert, und ein jüngerer, Kadmilos oder Kasmilos genannt und vielfach mit Hermes (s. d.) oder dem thebanischen Kadmos (s. d.) oder dem troischen Dardanos (s. d.) identifiziert. Als ihre Verehrung mit dem Kulte der Demeter und Kora oder der Rhea in enge Verbindung getreten war, erscheint auch eine weibliche Kabirin (Kabiro) und als Namen der drei K. Axieros, Axiokersa und Axiokersos. Später wurden sie auch den Dioskuren (s. d.), von römischen Theologen der Trias der kapitolinischen Gottheiten oder den Penaten (s. d.) gleichgesetzt. Tempel der K. sind in Samothrake und in Theben in neuester Zeit ausgegraben worden. Vgl. Preller-Robert, Griechische Mythologie, Bd. 1, S. 847 ff. (Berl. 1894); Roscher, Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, Bd. 2, S. 2522 ff. (Leipz. 1897).