Kaulkopf

[782] Kaulkopf (Groppe, Cottus L.), Gattung aus der Ordnung der Stachelflosser und der Familie der Panzerwangen (Cataphracti), Fische mit breitem, flachem, mit Stacheln bewaffnetem Kopf, gedrungenem, schuppenlosem Leib, Bürstenzähnen, zwei dicht hintereinander stehenden Rückenflossen und unter den Brustflossen stehenden Bauchflossen. Der K. (Dickkopf, Koppen, Rotzgopper, Rotzkolbe, Mühlkoppen, Cottus Gobio L.), 10–15 cm lang, mit sehr breiter Mundspalte, sehr breiten und langen Brustflossen, schmalen und kurzen Bauchflossen, sehr[782] schleimig, grau oder bräunlich, dunkel punktiert, gefleckt oder gebändert, an der Bauchseite weißlich, stark variierend, lebt in Mittel- und Nordeuropa überall in Seen, Flüssen, Bächen, liebt klares Wasser, hält sich gern unter Steinen verborgen, nährt sich von Insektenlarven, Fischbrut, ist sehr gefräßig und daher sehr schädlich. Das Weibchen laicht im März und April an einer vom Männchen ausgewählten passenden Stelle zwischen Steinen, und das Männchen bewacht die Eier alsdann 4–5 Wochen lang mit großer Ausdauer und Aufopferung. Man benutzt den K. hauptsächlich als Köder beim Angeln, in Rußland aber trägt man ihn gegen Vipernbiß als Amulett. Sein beim Kochen oft rötlich werdendes Fleisch ist schmackhaft.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 10. Leipzig 1907, S. 782-783.
Lizenz:
Faksimiles:
782 | 783
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika