Kocher, Emil Theodor

[216] Kocher, Emil Theodor, Chirurg, geb. 25. Aug. 1841 in Bern, studierte daselbst, in Berlin, London, Paris, habilitierte sich 1866 als Privatdozent in Bern und wurde 1872 ordentlicher Professor und Direktor der chirurgischen Klinik daselbst. K. erwarb sich große Verdienste um die Kropfoperation (Strumektomie) und zeigte, daß die nach derselben häufig auftretende Kachexie (kachexia thyreopriva) eine Folge der vollständigen Ausschaltung der spezifischen Funktionen der Schilddrüse ist. Er schrieb: »Die Krankheiten des Hodens und seiner Hüllen« (in Pitha-Billroths »Handbuch der allgemeinen und speziellen Chirurgie«, Bd. 3, Erlang. 1874); »Über die Sprengwirkung der modernen Kleingewehrgeschosse« (Basel 1875); »Zur Prophylaxis der fungösen Gelenkentzündung« (Leipz. 1876); »Lehre von der Brucheinklemmung« (in der »Deutschen Zeitschrift für Chirurgie«, 1877); »Über Schußwunden« (Leipz. 1880); »Die antiseptische Wundbehandlung« (das. 1881); »Die Krankheiten der männlichen Geschlechtsorgane« (in Billroth und Lückes »Deutscher Chirurgie«, Stuttg. 1887); »Chirurgische Operationslehre« (Jena 1892, 4. Aufl. 1902); »Die Radikalkur der Hernien« (im »Korrespondenzblatt für Schweizer Ärzte«, 1892); »Zur Lehre von den Schußwunden durch Kleinkalibergeschosse« (Kassel 1895); »Vorlesungen über die chirurgischen Infektionskrankheiten« (mit E. Tavel, Basel 1895); »Beiträge zur Kenntnis einiger praktisch wichtigen Frakturformen« (das. 1896); »Die Verletzungen der Wirbelsäule« (in den »Mitteilungen aus den Grenzgebieten von Medizin und Chirurgie«, 1896); »Hirnerschütterung, Hirndruck etc.« (in Nothnagels »Spezieller Pathologie und Therapie«, Wien 1901). Mit de Quervain und andern gab er die »Enzyklopädie der Chirurgie« (Leipz. 1901–03, 2 Bde.) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 11. Leipzig 1907, S. 216.
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