[655] Kreuzspinne (Epeira Walck.), Gattung aus der Ordnung der Webespinnen und der Familie der Zweilungigen (Dipneumones) mit zahlreichen Arten (etwa 20 in Deutschland), von denen die K. (E. diadema L., s. Tafel »Spinnentiere II«, Fig. 1) 1518, das Männchen nur 11 mm lang wird, vier im Quadrat stehende mittlere und zwei Paar schräg an den Seitenrand des Kopfbruststücks gerückte Augen, breiten, kurz eiförmigen Hinterleib und ziemlich dicke Beine besitzt. Das Tier ist auf dem Kopfbruststück und an den Beinen hell rostrot, an letztern braun gebändert, auf dem Hinterleib weißgrau, seitlich schwarz marmoriert, überall weiß getupft, in der Mittellinie mit großen hellgelben Flecken, die vorn ein Kreuz bilden. Die K. lebt in Gärten, Gebüschen und lichten Nadelwäldern im größten Teil Europas, besonders in der Nähe von Wasser, spinnt senkrechte, radartige Nester, tötet die sich in diesen fangenden Insekten durch einen Biß, zerkaut sie und saugt den mit Speichel vermischten Brei auf. Im Herbst hängt das befruchtete Weibchen die in ein festes Säckchen eingesponnenen gelben Eier an einem geschützten Ort zur Überwinterung auf und stirbt bald darauf. Die K. ist giftig, doch ist ihr Biß völlig bedeutungslos. Nur soll man nicht Kinder veranlassen, mit der K. zu spielen, da ein Biß in die Lippen immerhin bedenklich erscheint. Zerreibt man eine erwachsene weibliche K. mit Kochsalzlösung u. filtriert, so kann man mit dem Auszug etwa 1000 halbwüchsige Katzen vergiften, wenn man ihn den Tieren in die Venen spritzt.