Lawsonĭa

[272] Lawsonĭa L. (Alcanna Cärtn., Lawsonie), Gattung der Lythrazeen mit der einzigen Art L. inermis L. (echte Alkanna, Hennastrauch, Alhenna, Henna, Kypros der Alten), ein sehr ästiger, 2–4 m hoher, zuweilen dorniger Strauch mit gegenständigen, ganzen, eiförmigen, etwas zugespitzten, 1–1,5 cm langen Blättern, ansehnlichen Blütenrispen, gelblichweißen bis ziegelroten Blüten und vierfächerigen, fast beerenartigen Kapseln, in Ostafrika, Madagaskar, Arabien, Ostindien, auf den Sundainseln und in Nordaustralien. Sie wird im Orient und in Nordafrika seit uralter Zeit angepflanzt und findet sich jetzt ostwärts bis Südchina, westwärts bis Morokko und Senegambien, auch in Westindien. Die braunrote, etwas zusammenziehende Wurzel kam früher als echte Alkanna-, Alhennawurzel in den Handel und wird in Ostindien als Heilmittel und zum Färben gebraucht. Die Blüten sind wegen ihres [272] Wohlgeruchs sehr geschätzt und spielen auch bei den religiösen Akten der Buddhisten eine große Rolle. Die Blätter werden seit alten Zeiten (wie die ägyptischen Mumien beweisen) von den Frauen des Orients benutzt, um, mit Kalkmilch verrieben, die Nägel der Finger und Zehen, die Fingerspitzen, die Handfläche und Fußsohle zur Erhöhung der Schönheit orangerot zu färben. Die Männer färben mit der Henna den Bart und die Araber auch die Mähnen der Pferde. In Indien dient die Henna (Mendi) zum Färben des Leders, in Lyon zum Färben der Seide.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 272-273.
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