Leierschwanz

[368] Leierschwanz (Menura Davies), einzige Gattung der Familie der Leierschwänze (Menuridae Bp.) aus der Ordnung der Sperlingsvögel, große Vögel mit schlankem Leib, mittellangem Hals, mittellangem, gekieltem Schnabel, kurzen Flügeln, verlängertem Schwanz und hohen Läufen mit kräftigen Krallen.

Leierschwanz.
Leierschwanz.

Von den zwei Arten ist M. superba Davies (s. Abbildung) 1,3 m lang, wovon 70 cm auf den Schwanz kommen, dunkel braungrau, an der Kehle und Gurgel rot, unterseits bräunlichgrau. Der Schwanz des Männchens besteht aus vier leierartig nach außen geschwungenen und aus zwölf zerschlissenen Federn, deren Fahnenstrahlen nicht zusammenhängen. Die Außenfahnen der leierförmigen Federn sind dunkelgrau, an den Spitzen schwarz, weiß gefranst, die Innenfahnen schwarzbraun und rostrot gebändert, die mittlern Schwanzfedern sind grau, die übrigen schwarz. Der Schwanz des Weibchens besteht aus gewöhnlichen Federn und ist oberseits schwärzlichbraun, unterseits silbergrau. Der L. lebt paarweise in Neusüdwales in schwer zugänglichen Buschwäldern, fliegt höchst selten, singt eigentümlich, ahmt sehr vollkommen Töne aller Art nach und nährt sich von Insekten und Würmern. Zur Fortpflanzungszeit scharrt das Männchen kleine Hügel zusammen und bewegt sich auf ihnen nach Art balzender Hühner. Das im dichtesten Gestrüpp erbaute große, überdachte Nest enthält nur ein Ei, welches das Weibchen allein, angeblich in einem Monat, ausbrütet. 1867 kam der erste lebende L. nach Europa.[368]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 368-369.
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