Leochares

[415] Leochares, griech. Bildhauer zur Zeit Philipps und Alexanders d. Gr., war in Athen seit etwa 370 v. Chr. tätig und gehört der mittlern attischen Schule an. Er verfertigte mehrere Zeusstatuen, Bilder des Apollon und Ares, einen Ganymedes, vom Adler emporgetragen (der in der bekannten vatikanischen Gruppe [Abbildung bei »Ganymedes«] kopiert zu sein scheint; ein Werk von genialer Erfindung); ferner in Gemeinschaft mit Lysippos: Alexander auf der Löwenjagd, in Erz, dann auf Bestellung Philipps von Mazedonien nach der Schlacht bei Chäroneia die Statuen im Philippeion zu Olympia: Philipp, Alexander, Amyntas, Olympias und Eurydike, in Gold und Elfenbein. Mit Sthennis war er auch am Monument der Familie des Andätes und Pasikles auf der Akropolis zu Athen beschäftigt, mit Skopas, Bryaxis u.a. am Mausoleum zu Halikarnassos, dessen westliche Seite er mit Skulpturen schmückte. L. ist wahrscheinlich auch der Schöpfer des Originals, von dem der Apollon vom Belvedere (f Tafel »Bildhauerkunst V«, Fig. 8) eine Kopie ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 415.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika