Ludwigslied

[794] Ludwigslied (Ludwigsleich), ein althochdeutsches Gedicht in fränkischer Mundart, das den Sieg des westfränkischen Königs Ludwig III. (s. Ludwig 23) bei Saucourt in der Picardie 881 über die Normannen besingt. Es schließt sich dem Volkston an, hat aber wahrscheinlich einen fränkischen Geistlichen zum Verfasser. Herausgegeben wurde es zuerst von Schilter (Straßb. 1696) nach einer Abschrift, die Mabillon von der Handschrift genommen hatte. Die Handschrift, die längere Zeit für verloren galt, fand Hoffmann von Fallersleben zu Valenciennes wieder auf und ließ aus ihr das Gedicht 1837 in den von ihm und Willems herausgegebenen »Monumenta Elnonensia« (2. Aufl., Gent 1845) abdrucken. Das L., das zu den wertvollsten Überresten der althochdeutschen Zeit gehört, findet sich in allen altdeutschen Lesebüchern.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 794.
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