Malediven

[166] Malediven (Maldiva), Korallenarchipel im Indischen Ozean (s. Karte »Ostindien«), unter britischem Protektorat, zwischen 7°6' nördl. Br. bis 0°42' südl. Br. und 73° östl. L., administrativ Ceylon zugeordnet, 300 qkm, besteht aus 17 Atollen mit 175 bewohnten Eilanden, die auf einer von N. nach S. 2600 km langen Bank, die auch die Lakkadiven, den Chagosarchipel u. a. trägt, sich erheben. Das Klima ist heiß und sehr ungesund. Hauptprodukte sind Kokospalmen, Reis, Hirse, Baumwolle, Kaurimuscheln. Die 30,000 Bewohner sind Ceylonesen, stark gemischt mit Afrikanern; Religion ist der Islam. Sie sind geschickte Schiffer und treiben von ihrem Hauptort Mali, wo der »Sultan der 13 Provinzen und 12,000 Inseln« wohnt, Handel mit Tschittagong, Point-de-Galle, Malabar, Maskat und führen Kaurimuscheln, Boniten, Schildpatt, Kokosnüsse u. a. aus. Die M. wurden 1340 von Ibn Batuta besucht; 1602 litt Pyrard de Laval hier Schiffbruch und mußte fünf Jahre verweilen. Die Engländer erwarben mit Ceylon eine Oberhoheit über den Sultan, der ihnen Tribut zahlt. Vgl. Stanley Gardiner, The fauna and geography of the Maldive and Laccadive Archipelagoes (Cambridge 1901–04, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 166.
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