Mindelheim

[858] Mindelheim, Bezirksamtsstadt im bayr. Regbez. Schwaben, im Algäu, an der Mindel und der Staatsbahnlinie Buchloe-Buxheim, 598 m ü. M., hat eine evangelische und 2 kath. Kirchen, ein Denkmal Georgs von Frundsberg (1903), Franziskanerinnenkloster, Institut der Englischen Fräulein, eine klösterliche Anstalt für weibliche Personen, Präparandenschule, Waisenhaus, Amtsgericht, Forstamt, Fabrikation von[858] Bijouteriewaren, Möbeln und Brauereieinrichtungen, eine Kunstanstalt für Kupfertreibtechnik, Gerberei, Bierbrauerei, bedeutende Rindvieh- und Pferdemärkte, ein Mineral bad (»Mayenbad«) und (1905) 4401 meist kath. Einwohner. M. ist Geburts- und Sterbeort Georgs von Frundsberg, dem 1903 hier ein Denkmal errichtet wurde. In der Nähe das Schloß Mindelburg.-M. war Sitz einer eignen Herrschaft, die 1370 an die Herzoge von Teck, nach deren Aussterben an die Herren von Frundsberg und 1617 an Bayern kam. Als der Kurfürst von Bayern 1706 geächtet worden war, erhob der Kaiser M. zu einem Fürstentum und belehnte den zum Reichsfürsten erhobenen Herzog von Marlborough damit. Durch den Frieden von Rastatt 1714 fiel M. an Bayern zurück. Vgl. Brunnenmaier, Geschichte der Stadt M. (Mindelheim 1821).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 858-859.
Lizenz:
Faksimiles:
858 | 859
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika