Onyx [2]

[67] Onyx (griech., »Fingernägel«, Kameenstein), Spielart des Chalcedons, bei der scharf begrenzte weiße oder lichtgraue Streifung mit schwarzer, brauner oder überhaupt dunkler abwechselt. Der eigentliche O. (Arabischer O.) hat nur weiße und schwarze, Chalcedonyx weiße und graue, Sardonyx weiße und orangefarbene, Karneolonyx weiße und rote Streifen. Der O. war bei den Alten sehr geschätzt; man fertigte daraus unter geschickter Benutzung der dunkeln und hellen Lagen besonders Kameen und Intaglien sowie kostbare Vasen, von welchen eine der schönsten das sogen. Mantuanische Gefäß (s. d., mit Abbildung) ist (vgl. auch Art. »Gemmen«). Jetzt benutzt man den O. besonders zu Steinen für Siegelringe, indem man den Buchstaben, das Wappen etc. durch die obere weiße Schicht hindurch in den dunkeln Grund graviert, so daß ein dunkles, vertieftes Bild in weißer Umgebung erscheint. Seit man porösen Chalcedon onyxartig zu färben versteht, ist der Wert des O. sehr gesunken (vgl. Achat und Onyxmarmor).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 67.
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