Paz [1]

[526] Paz (La P., »der Friede«), 1) Departement der Republik Bolivia, 139,278 qkm mit (1900) 445,616 Einw., zu fast gleichen Teilen Weiße nebst Mischlingen und zivilisierte Indianer (meist Aymará). Das meist auf der Hochebene gelegene Land umfaßt in seinem östlichen Teil die höchsten Gipfel der Binnenkordillere Südamerikas (Sorata 6550 m, Illimani 6410 m). Während die westliche Hochebene mit dem Titicacasee und Desaguadero häufig dürr ist, gehören die Ostabhänge zu den wasserreichsten Teilen Bolivias. Koka wird im großen angebaut; Schafe, Vicuñas und Alpakos liefern Wolle, andre Produkte sind: Fieberrinde, Kupfer, Gold und Silber. – Die Hauptstadt La P. de Ayacucho, in tiefem, fruchtbarem Tal des Rio La Paz, unter 16°30´ südl. Br., angesichts des Illimani und 3648 m ü. M. gelegen, hat eine Kathedrale aus weißem Marmor, Universität, bischöfliches Seminar, medizinische Schule, Gewerbeschule, Museum, 2 Hospitäler, ein Theater, ist Sitz eines Bischofs und eines deutschen Konsuls und hat (1900) 54,713 Einw., meist Aymará und Mestizen, die lebhaften Handel treiben. – 2) Departement im W. der mittelamerikan. Republik Honduras, mit (1887) 18,000 Einw. (9353 Ladinos, 9447 Indianer) und der gleichnamigen Hauptstadt, früher Villa de las Piedras. – 3) Departement der mittelamerikan. Republik Salvador, am Stillen Meer, am See Ilopango, mit 35,000 Einw. und dem Hauptort Zacatecoluca.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 526.
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