Pfrille

[751] Pfrille (Phoxinus Gthr.), Gattung der Edelfische aus der Familie der Karpfen (Cyprinidae), kräftig gebaute, rundleibige, stumpfschnauzige, kleinmäulige und kleinschuppige Fische mit kurzer Rücken- und Afterflosse, deren erstere hinter den Bauchflossen beginnt, und doppelreihigen, auf der einen Seite zu zwei und fünf, auf der andern zu drei und vier stehenden Schlundzähnen.

Elritze (Phoxinus laevis). 2/3 natürl. Größe.
Elritze (Phoxinus laevis). 2/3 natürl. Größe.

Die Elritze (Rümpchen, Maipiere, Maigänschen, Piere, Pfelle, P. laevis Ag., s. Abbildung), 9–12 cm lang, auf dem Rücken meist ölgrün oder dunkelgrau, dunkel gefleckt, an den Seiten grüngelb, metallisch glänzend, mit goldglänzendem Längsstreifen, an den Maulwinkeln karminrot, an der Kehle schwarz, an der Brust scharlachrot, an den Fl offen blaßgelb, an Rücken-, After- und Schwanzflosse dunkel pigmentiert, findet sich weitverbreitet, meist in starken Schwärmen, in klaren Flüssen und Bächen, auch in manchen Seen Mitteleuropas bis Lappland, im Gebirge bis 2000 m, im Westen häufiger als im Osten, überspringt auf der Wanderung oft bedeutende Hindernisse, nährt sich von Pflanzenstoffen, Würmern, Insekten und laicht von Mai bis Juli an seichten, sandigen Stellen. Die Jungen schlüpfen nach sechs Tagen aus, wachsen aber sehr langsam und werden erst im dritten oder vierten Jahre fortpflanzungsfähig. Das Fleisch der P. ist bitter, aber wohlschmeckend; man genießt sie frisch und mariniert, benutzt sie auch als Köder und als Futterfisch in Teichen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 751.
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