Phenylamidoazoverbindungen

[770] Phenylamidoazoverbindungen. Das Phenylamidoazobenzol C6H5.N.N.C6H4.NH.C6H5 entsteht bei Einwirkung von Diphenylamin auf Diazobenzolchlorid. Es bildet Kristalle, löst sich in Alkohol und Äther, nicht in Wasser, schmilzt bei 82°. Säuren färben die alkoholische Lösung violett und fällen die Salze in Form grauer Kristalle. Bei Reduktion gibt es Anilin und Amidodiphenylamin. Die Sulfosäure aus Paradiazobenzolsulfosäure und Diphenylamin bildet graphitartige Nadeln, ihre Salze sind goldgelb, meist in heißem Wasser leicht löslich. Das Natriumsalz (Diphenylaminorange, Diphenylorange, Orange IV, Tropäolin 00) erzeugt auf Wolle und Seide ein schönes Orange. Metanilgelb, die isomere Verbindung aus Metadiazobenzolsulfosäure, hat eine gelbliche Nuance. Die Nitrosamine fast aller P. geben mit Salpetersäure Nitrokörper, die als Azoflavin, Citronin, Jaune indien Verwendung finden.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 15. Leipzig 1908, S. 770.
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