Plutonische Gesteine

[48] Plutonische Gesteine (Plutonite), im Gegensatz zu den neptunischen (aus Wasser niedergeschlagenen) Gesteinen die Eruptivgesteine (s. d.) und zumal die Silikatgesteine älterer Formationen (Granit, Syenit, Gabbro, Diorit, Diabas, Porphyr, Melaphyr), für die man im Hinblick auf ihre Zusammensetzung, ihr Auftreten in Gängen, Stöcken oder Lagern und den Mangel an organischen Resten eine den heutigen vulkanischen Gesteinen (s. d.) analoge Bildung annimmt. Neuerdings erblickt man in den vulkanischen Gesteinen die Ergußgesteine, in den plutonischen Gesteinen die in der Erdtiefe erstarrten Tiefengesteine desselben Magmas und nimmt hiernach selbst für die in der heutigen geologischen Periode hervorbrechenden Laven in der Tiefe einen Übergang in p. G. an; diese sind nur wegen ihrer Tiefenlage nicht[48] nachweisbar, während umgekehrt von den in den frühern geologischen Perioden gebildeten Eruptivgesteinen die Ergußgesteine samt den zugehörigen Tuffen häufig durch die Erosion vernichtet wurden und nur die Tiefengesteine, durch die Denudation zu Oberflächengesteinen geworden, erhalten blieben. Auch die kristallinischen Schiefer (s. d.) werden von einigen Petrographen, soweit sie in denselben die Erstarrungskruste der Erde oder in der Erdtiefe umgeschmolzene, bez. umkristallisierte ältere Gesteine erblicken, zu den plutonischen Gesteinen gerechnet. S. Gesteine.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 48-49.
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