Poynter

[246] Poynter (spr. peunter), Edward John, engl. Maler, geb. 20. März 1836 in Paris, machte seine ersten Studien in der Westminsterschule in London und in Ipswich, war 1856–59 Schüler von Gleyre in Paris, ließ sich 1860 in London nieder, war 1871–77 Professor der Kunstgeschichte am Londoner University College und wurde 1876 Mitglied der Akademie. Von seinen Ölgemälden und Aquarellen, die sich durch eigenartige Erfindung und sichere Zeichnung auszeichnen, aber Wärme der Empfindung vermissen lassen, sind die bedeutendsten: Israel in Ägypten (1867), die Katapulte (1868, aus der Belagerung Karthagos), treu bis zum Tod, Proserpina, Perseus und Andromeda (1872), die Wahrsagerin, Rhodope, das Fest des goldenen Zeitalters, die gefangene Königin Zenobia (1878), der Besuch bei Äskulap (1880), Diadumene und Besuch der Königin von Saba bei Salomo (1890). Die Kirche St. Stephan in Dulwich schmückte er 1872 und 1873 mit Fresken, und für das Westminsterpalais schuf er mehrere Allegorien für Mosaikausführung. 1896 wurde er zum Direktor der Nationalgalerie ernannt, im November d. J. als Nachfolger Millais' zum Präsidenten der königlichen Akademie in London erwählt. Er schrieb: »Ten lectures on art« (Lond. 1879). Vgl. Monkhouse, Sir Edw. John P., his life and work (Lond. 1897).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 246.
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